Gedenktafel an der ehemaligen Zeitungs-Halle

Die im Oktober 1846 gegründete und im November 1848 verbotene Zeitungs-Halle war eine vom Druckereibesitzer Gustav Julius (1810-1851) herausgegebene radikaldemokratische Tageszeitung. Sie stand im Gegensatz zur auflagenstärksten rechtsliberalen Vossischen Zeitung.

Die Zeitungs-Halle veröffentlichte am 4. März 1848 vierzehn Forderungen einer öffentlichen Versammlung, welche am 1. März in Paris stattgefunden hatte. Sie forderten u.a. ausdrücklich das Recht auf Arbeit. Auch der an den Berliner Barrikadenkämpfen vom 18. März beteiligte Dichter Theodor Fontane (1819-1898) veröffentlichte im Sommer 1848 eigene Artikel und Gedichte in der Zeitungs-Halle. Verleger Julius war Gründungsmitglied des demokratischen Politischen Klubs in Berlin. Nach der Revolution emigrierte er nach London und hatte Kontakt zu demokratischen und kommunistischen Kreisen, u.a. zu Karl Marx (1818-1883) und Friedrich Engels (1820-1895).

Im Haus der Zeitungs-Halle war auch eines der ersten Opfer der Berliner Märzrevolution zu beklagen, wie eine Gedenktafel am heutigen Nachfolgegebäude berichtet. Es war die Dienstmagd Caroline Kleinfeldt.