Eremitage Waghäusel

Angeführt wurden die badischen Revolutionstruppen von Ludwig Mieroslawski (1814-1878). Dieser stritt schon in Posen für die Unabhängigkeit von Preußen. 1847 wurde er in Berlin vor Gericht gestellt und verurteilt. Nach seiner Befreiung im Zuge der Märzrevolution engagierte er sich in Baden bei revolutionären Erhebungen.

Die Schlacht von Waghäusel steht für den geplatzten Traum der Demokratie – daran erinnert seit 1999 ein Denkmal. Wie auch an anderen Orten der Revolution, wurde die Skulptur in Waghäusel erst am 150. Jahrestag der Geschehnisse eingeweiht. Das drei Meter hohe Denkmal ist aus Bronze und zeigt zwei bewaffnete Freischärler. Der auf dem Boden liegende Heckerhut repräsentiert das Scheitern der Revolution. Eine Inschrift trägt die Worte: „Den Wegbereitern der Demokratie“. Sie spricht aus, wie sehr die Revolutionsgeschehnisse von damals regional- und zeitübergreifend für unsere heutige Auseinandersetzung mit Demokratie stehen.

Die Bürger:innen haben mit eigenen Mitteln dazu beizutragen, einen Kontrast zum nahegelegenen Husarendenkmal zu setzen. Dieses erinnert an die gefallenen preußischen Soldaten, die bei der Niederschlagung der Revolution ihr Leben ließen. Für den Bau des Revolutionsdenkmals auf der Eremitage wurden damals 200.000 DM (umgerechnet ca. 114.000 €) gesammelt. Die angrenzenden Straßen um die ehemalige Zuckerfabrik tragen die Namen berühmter Revolutionäre: Friedrich Hecker, Gustav Struve, Lorenz Brentano, Carl Schurz und Amand Goegg.