Am 9. Mai 1849 begann im Ehrenhof der Aufstand badischer Soldaten, die sich zu der von der Frankfurter Nationalversammlung geschaffenen gesamtdeutschen Verfassung bekannten. Von Rastatt aus griff der Aufstand auf ganz Baden über. Der badische Großherzog floh außer Landes und rief preußische Truppen zur Hilfe. Als diese in Baden einmarschierten, wurde die Festung Rastatt zur letzten Bastion der Revolution. Während der Belagerung durch die Preußen diente das Rastatter Schloss den Freiheitskämpfern als Hauptquartier. Nach der Kapitulation am 23. Juli 1849 standen viele von ihnen im Ahnensaal des Schlosses vor einem preußischen Standgericht. 19 Revolutionäre wurden in Rastatt hingerichtet. Zahlreiche Angeklagte erhielten Berufsverbote, mussten außer Landes gehen oder hohe Geldstrafen zahlen.
In der Erinnerungsstätte präsentiert das Bundesarchiv eine Dauerausstellung über die „Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte“. Die Schwerpunkte bilden die Revolution von 1848/49 sowie die Friedliche Revolution von 1989. Zu den zahlreichen Exponaten aus zwei Jahrhunderten gehören unter anderem der Kabinettstisch der Provisorischen Regierung von 1848/49, der Abschiedsbrief des am 9. November 1848 in Wien erschossenen Paulskirchenabgeordneten Robert Blum und ein Segment der Berliner Mauer.
Die Erinnerungsstätte versteht sich als ein Forum für historisch-politische Bildung sowie als außerschulischer Lernort, der dazu beitragen möchte, jungen Menschen die Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu vermitteln.
Für Gruppen und Schulklassen werden Führungen und Workshops mit unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten. Sonderausstellungen, Vorträge, Lesungen, Aktionstage, Theater- und Filmvorführungen runden das Programm ab. Ein Förderverein unterstützt die Arbeit der Erinnerungsstätte. Die Bundesarchiv-Erinnerungsstätte und ihr Förderverein sind Mitglieder in der Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte“.
Adresse:
Bundesarchiv-Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte
Herrenstraße 18 (Schloss)
76437 Rastatt
Telefon: 07222 77139-0
Telefax: 07222 77139-27
E-Mail: erinnerung@bundesarchiv.de
Website: www.bundesarchiv.de/erinnerungsstaette
Öffnungszeiten
Sonntag bis Donnerstag von 9.30 bis 17 Uhr,
Freitag von 9.30 bis 14 Uhr,
(letzter Einlass: 30 Minuten vor Schließung),
samstags geschlossen.
Eintritt frei.