Gedenktafel für Wilhelm Adolph Haußner

Seine Sympathie für die Revolution brachte Wilhelm Adolph Haußner (1819–1849) auch nach Dresden, die Haupt- und Residenzstadt des damaligen Königreiches Sachsen. Dort wollte er im Mai 1849 den Aufstand unterstützen, der im Rahmen der Reichsverfassungskampagne ausbrach. Bereits vor der Eskalation mobilisierte Haußner mit einem Anschlag gegen die Konterrevolution. Die Staatsanwaltschaft begann daraufhin wegen Hochverrats gegen ihn zu ermitteln. Haußner wurde bei den Kämpfen am 4. Mai verwundet. Durch seine Verletzung war er leichte Beute und wurde festgenommen. Am 9. Mai sollte er mit anderen Gefangenen über die Augustusbrücke in Dresden abtransportiert werden. Preußische Soldaten stießen ihn dort von der Brücke. Haußner starb noch vor Ort.

In seiner Heimatstadt Pirna wird Haußner durch einen Straßen- und Schulnamen geehrt. Die Gedenktafel in der Dohnaischen Straße/Ecke Barbiergasse gibt Aufschluss darüber, wie mit dem Erinnern an die Revolution 1848/1849 – im Vorfeld der Gründung der DDR – Politik betrieben wurde. Sie wurde anlässlich des 100. Jubiläums der Revolution 1948 angebracht. Das Erinnern an die Revolution stand zu diesem Zeitpunkt im Licht einer Mobilisierung des „deutschen Volkes zur nationalen Selbsthilfe“. Die Teilung Deutschlands sollte nicht billigend in Kauf genommen werden. Ein „Volksbegehren über die Einheit Deutschlands“ wurde organisiert. In den Betrieben, Verwaltungen und Schulen kam es zur Ausrichtung von Revolutionsgedenkfeiern. Das Stadtmuseum Pirna steuerte eine Revolutionsausstellung bei. Die Gedenktafel weihte der damalige Bürgermeister Albert Wetzig ein.