Humboldt Forum

Aus Freude über Zugeständnisse ihres Königs Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861), versammelten sich am Vormittag des 18. März 1848 Tausende Berliner:innen vor dem Schloss  Die hohe Militärpräsenz war jedoch beängstigend. Deshalb um ihre Sicherheit besorgt, fordern sie den Rückzug des anwesenden Militärs, da es bereits an den Vortagen blutige Auseinandersetzungen zwischen Bürger:innen und Soldaten gegeben hatte. Die Situation eskalierte letztlich auch am 18. März 1848, da Soldaten den Schlossplatz räumten und sich versehentlich zwei Schüsse lösten.

Spontan errichteten viele Berliner:innen Barrikaden und verteidigen sie gegen das anstürmende Militär. Bald waren es fast 1.000 Barrikaden, manche bis zu drei Stockwerke hoch, die sich wie ein Ring um die Stadtmitte legten. Viele verloren ihr Leben im Kampf mit dem Militär, das mit brutaler Gewalt vorging. Verwundete Gefangene wurden im Schlosshof nur notdürftig versorgt.

Als der König am Morgen des 19. März den Rückzug der Truppen befahl, waren mehr als 180 Aufständische und 20 Soldaten gefallen. Von den auf den Barrikaden kämpfenden Menschen verbüßten anschließend 600 eine Haftstrafe in der Festung Spandau. Zahlreiche Verletzte starben noch in den folgenden Tagen und Wochen.

Dennoch hatte die Revolution gesiegt. Die Gefallenen wurden am 19. März im Schlosshof aufgebahrt und der König musste öffentlich seinen Hut vor den Leichen der Gefallenen ziehen. Am gleichen Tag erließ er auch ein Patent zur Gründung einer Bürgerwehr. Am Ende des Revolutionsjahres 1848 oktroyierte Friedrich Wilhelm IV. eine erste Verfassung für Preußen, welche zwar noch stark monarchisch geprägt war, in moderater Weise aber auch demokratische Forderungen der Revolution aufnahm.