Idstedt-Löwe in Flensburg

Eine Kopie des Flensburger Löwen befindet sich am Wannsee in Berlin. Das Original des Denkmals, das nach der Eroberung Flensburgs im Zuge des zweiten Kriegs gegen Dänemark um Schleswig und Holstein nach Lichterfelde kam, ging durch den Zweiten Weltkrieg erneut auf Reisen. 1945 wurde der Flensburger Löwe ein zweites Mal Kriegsbeute. Die US-Armee besetzte die Kaserne in Lichterfelde und sprach den Löwen dem dänischen König Christian X. (1870–1947) zu. In Kopenhagen wurde das Denkmal im Hinterhof des Königlich-Dänischen Zeughausmuseums (Tøjhusmuseet) aufgestellt.

Vergessen wurde die ursprüngliche Herkunft des Löwen im mittlerweile gegründeten Bundesland Schleswig-Holstein nie. 1962 argumentierte der Flensburger CDU-Politiker Hanno Schmidt (1893–1972), dass eine Rückkehr des Löwen nach Flensburg ein Symbol für die Überwindung historisch motivierter Konflikte zwischen Dänemark und der BRD darstellen könnte. 1992 forderten dies erneut deutsche Grenzlandpolitiker:innen. Intensiv wurde auch um die Rückkehr oder den Verbleib in Kopenhagen gerungen. Ablehnende Stimmen in Flensburg verwiesen auf den Charakter eines Siegerdenkmals und wollten mit dem Löwen nicht an die Niederlage der ersten Schleswig-Holsteinischen Erhebung erinnert werden.

2010 bekräftigte der Gemeinderat in Flensburg den Wunsch nach einer Rückkehr des Denkmals. Die bereits vorhandene Inschrift sollte ergänzt werden um die Worte: „Isted den 25. Juli 1850, Rejst 1862, 2010 wieder errichtet als Zeichen von Freundschaft und Vertrauen zwischen Dänen und Deutschen.“  Am 10. September enthüllte Prinz Joachim von Dänemark feierlich die neue Inschrift. Mit einem deutsch-dänischen Festakt wurde die Rückkehr des Löwen auf dem Alten Friedhof begangen. Bis heute ist die Wiederaufstellung erinnerungspolitisch umstritten.