Pschorrkeller

Am 18. Oktober, an dem im Deutschen Bund jährlich an die Völkerschlacht bei Leipzig erinnert wurde, kam es im Revolutionsjahr 1848 in München zu Krawallen aufgrund von Preissteigerungen. Auch im Pschorrschen Brauhaus und in der Hofpfisterei, wo die Bierpreise schmerzhaft erhöht wurden, kam es zu Ausschreitungen. Waren die Entgleisungen vor allem sozialer Natur, sprachen Regierungszeitungen von einem politischen Charakter der Krawalle. Sie seien das Ergebnis der „Tätigkeit der Demokraten“ gewesen. Schnell wollte man junge Leute als Rädelsführer erkannt haben, die wie Wiener Studenten gekleidet waren und denen man nun die Immatrikulation an der Universität verweigern sollte.

Das Brauhaus Pschorr überlebt die Unruhen nur bedingt: 1896 zog es in die Bayerstraße um. Das alte Brauhaus in der Neuhauser Straße wird im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. 1963 eröffneten auf dem Gelände ein Kaufhaus mit Großgarage sowie ein Gastronomiebetrieb. Heute ist der Ort kaum wiederzukennen, eine moderne Shopping Mall befindet sich auf dem geschichtsträchtigen Areal.