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Revolution 1848

Pschorrkeller

Der Groll gegen Revolutionär:innen, die im März 1848 gegen den bayrischen König rebellierten, nahm in München unermessliche Ausmaße an. Soziale Proteste, die in Krawallen gegen die Entwicklung des örtlichen Bierpreises zum Ausdruck kamen, wurden von offiziellen Stellen als revolutionäre Bestrebungen dämonisiert. In der Neuhauser Straße wurde Monate nach der Abdankung von Ludwig I. das Brauhaus Pschorr geplündert.

Am 18. Oktober, an dem im Deutschen Bund jährlich an die Völkerschlacht bei Leipzig erinnert wurde, kam es im Revolutionsjahr 1848 in München zu Krawallen aufgrund von Preissteigerungen. Auch im Pschorrschen Brauhaus und in der Hofpfisterei, wo die Bierpreise schmerzhaft erhöht wurden, kam es zu Ausschreitungen. Waren die Entgleisungen vor allem sozialer Natur, sprachen Regierungszeitungen von einem politischen Charakter der Krawalle. Sie seien das Ergebnis der „Tätigkeit der Demokraten“ gewesen. Schnell wollte man junge Leute als Rädelsführer erkannt haben, die wie Wiener Studenten gekleidet waren und denen man nun die Immatrikulation an der Universität verweigern sollte.

Das Brauhaus Pschorr überlebt die Unruhen nur bedingt: 1896 zog es in die Bayerstraße um. Das alte Brauhaus in der Neuhauser Straße wird im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. 1963 eröffneten auf dem Gelände ein Kaufhaus mit Großgarage sowie ein Gastronomiebetrieb. Heute ist der Ort kaum wiederzukennen, eine moderne Shopping Mall befindet sich auf dem geschichtsträchtigen Areal.