Statue der Edmonsonschwestern

In menschlicher Übergröße befindet sich seit 2010 in Alexandria eine Bronzestatue des Bildhauers Erik Blome, die an das Leben der Schwestern Mary (1832–1853) und Emily Edmonson (1835–1895) erinnert. Mary und Emily wollten am 15. April 1848 mit einer Flucht auf dem Sklavenschiff Pearl ihrer Unfreiheit entkommen. Der Platz und die Statue, welche sich heute am Ort des einstigen Bruin-Sklavengefängnisses befinden, zeugen von einem einsetzenden Wandel in der amerikanischen Erinnerungskultur, der vor allem von Schwarzen Aktivist:innen erkämpft wurde.

Im Zuge der Black Lives Matter-Proteste gerieten zunehmend jene Denkmäler in die Kritik, die ein positives oder verklärendes Bild der Sklaverei zeichnen. 131 Jahre stand beispielsweise eine Konföderiertenstatue in Alexandria, die einen Bürgerkriegssoldaten zeigt. Sie repräsentierte mit ihrem Blick in den Süden den Beginn des Amerikanischen Bürgerkriegs (1861-1865) in der Stadt und wurde aufgrund der Verherrlichung der Sklaverei immer wieder beschädigt. Im Juni 2020 verschwand sie schließlich aus dem Stadtbild. Mit der 2010 aufgestellten Statue erinnert die Stadt nun vor allem an zwei in Vergessenheit geratene Gegnerinnen der Sklaverei.