Ungarisches Nationalmuseum

Das Nationalmuseum spielte im ungarischen Aufbegehren gegen die Fremdherrschaft durch das Haus Habsburg, welches seit dem 16. Jahrhundert auch über Ungarn herrschte, eine zentrale Rolle. Am 15. März 1848 trug hier der Dichter Sándor Petőfi (1823–1849) zwar nicht – wie oft fälschlicherweise behauptetet – sein Gedicht „Nationallied“ (ung. Nemzeti dal) vor. Stattdessen hielt er eine Rede vor Tausenden von Menschen, die mit ihm die Loslösung Ungarns von der Habsburgermonarchie forderten. In den Folgemonaten versammelten sich hier immer wieder Unterstützer:innen der ungarischen Revolution. Dies war auch darin begründet, dass im Zeremoniensaal des Museums das Oberhaus des ungarischen Parlaments tagte. Seitdem ist das Nationalmuseum nicht nur ein Museum, sondern auch ein Ort mit nationalhistorischer Symbolkraft. Bis heute finden hier die jährlichen Erinnerungsveranstaltungen der Regierung zum 15. März statt.